UNSEREN KINDERN DAS VERLORENE JAHR ZURÜCKGEBEN.

Die Corona-Pandemie hat enorme Auswirkungen auf die Entwicklung von Kindern. Durch Distanzunterricht und Kontaktbeschränkungen konnten sie nicht im Sportverein aktiv sein, kein Musikinstrument lernen, nicht am Spielkreis teilnehmen.
Im Rahmen dieser Initiative sollen Kindern unterschiedliche Möglichkeiten eröffnet werden, um das, was im vergangenen Jahr nicht möglich war, nachzuholen. Ziel des Projektes ist es, Kinder zu fördern und außerschulische Bildung zu ermöglichen. Es geht nicht um Nachhilfeunterricht, sondern um die vielen Dinge, die das Leben außerhalb der Schule bunt machen. Kinder sollen sich ausprobieren können und herausfinden, was sie interessiert und begeistert. So entwickeln sie sich weiter und lernen im Miteinander.
Lassen Sie uns gemeinsam anpacken und Kindern schöne Erfahrungen schenken. Denn gemeinsam können wir es schaffen, unseren Kindern in Wolfenbüttel das verlorene Jahr zurückzugeben. „Wolfenbüttel für Kinder – Unseren Kindern das verlorene Jahr zurückgeben“ ist eine Initiative gemeinsam mit der SPD Wolfenbüttel .

Expertendiskussion - Kindheit mit Lücke?

Wie wir unsere Kinder (wieder) stark machen

Als Auftakt der Initiative fand am Freitag, 30. Juli, um 18 Uhr in der „Schünemannsche Mühle“ (Rosenwall 17, Wolfenbüttel) eine Diskussionsrunde zu dem Thema „Kindheit mit Lücke? Wie wir unsere Kinder (wieder) stark machen” statt.

Auf dem Podium saßen Christopher Alexander Dargatz, Oberarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie im AWO Psychiatriezentrum, der seine klinische Perspektive einbrachte, Friederike Lauer, Mitglied des Schülerparlaments, die aus Sicht von Betroffenen sprechen konnte, Nathalie Weidner, Projektkoordinatorin des SALAWO, die von ihren Erfahrungen aus der Zusammenarbeit mit Familien vor Ort berichtete und Martin Albinus, stv. Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses im Landkreis, der die Perspektive von Politik und Verwaltung einbrachte.

ERGEBNISSE DER EXPERTENDISKUSSION

Kernaussagen

  • Jugendhilfeangebote, wie bspw. die offene Kinder- und Jugendarbeit in Jugendzentren, Stadtteiltreffs, sowie die familiären Hilfe- und Unterstützungssysteme müssen zeitnah reaktiviert werden. Um den Nachholbedarf der Kinder decken zu können, sind temporäre Verstärkungen der Angebote notwendig (Zuwendungen an kommunale und freie Träger flexibel erhöhen)
  • KiTa/Schule so lange wie möglich offenhalten, indem Risiken zur Ansteckungen in den Einrichtungen minimiert werden und neben medizinischen Folgen auch die psychischen Belastungen stärker Berücksichtigung finden
  • Kinder/Jugendliche in „kritischen“ System-Übergängen, z.B. zwischen Kita und Schule, zwischen Schulformen oder dem Wechsel in Ausbildung/Studium gezielt in den Blick nehmen und Unterstützung intensivieren. Hier sollten gezielt Angebote, wie beispielsweise „Orientierungswochen“ zur Eingewöhnung gesetzt werden

Maßnahmen

  • come together – Es braucht jetzt verstärkt Kontakt- und Dialogmöglichkeiten für Kindern und Jugendliche, z.B. durch
    • Jugendplätze schaffen / erweitern / aufwerten im gemeinsamen Dialog mit den Kindern und Jugendlichen
    • Sport- und Spielplätze stärker für Kinder/Jugendliche öffnen
    • Schulhöfe (z.B. fachlich durch Jugendhilfeträger begleitet/beaufsichtigt) auch in den Ferienzeiten zugänglich machen
    • Investition und Sanierung des Wolfenbütteler Jugendzentrums
  • Corona-Sonderbudget für Einrichtungen der Jugendhilfe (Beispiel Jugendzentren) schaffen (15.000 €/Jahr), damit Angebote und Kapazitäten temporär erweitert werden können (hier muss der Dialog mit den kommunalen und den freien Trägern der Jugendhilfe aufgenommen werden) sowie die Angebote der Stadtteiltreffs unterstützt werden können
  • Begegnungen schaffen, z.B. durch die Organisation von Kinder- und Jugendfesten
  • Zusammenkünfte für Studierende schaffen und unterstützen in gemeinsamer Entwicklung mit den Studierenden

ÜBERGABE AN DIE SOZIALMINISTERIN

Am 04. August war Sozialministerin Daniela Behrens in Wolfenbüttel. Zusammen mit Dunja Kreiser und Inga Dixon wurden die Ergebnisse der Expertendiskussion übergeben.